7 Experten-Tipps für Chili, Paprika & Tomaten
Wir kennen das: Enthusiasmus, Aufwand und Vorfreude sind groß. Liebevoll werden (seltene) Sorten von Tomaten-, Paprika- oder Chili-Samen ausgesucht oder sorgfältig Jungpflanzen bei Gärtner, Pflanzenmarkt oder Supermarkt des Vertrauens gewählt, ein sonniges Platzerl justiert, Erde vorbereitet, es wird eifrig gegossen, gehegt und gepflegt. Und dann die bittere Enttäuschung: Es wird nix!
Über zu dünne Triebe, kalte Nächte, richtiges Gießen und braune Flecken habe ich mit Doris Kampas gesprochen: Heiße Expertentipps rundum Pflege & Anbau gab mir die versierte Bio-Gartenexpertin. Und dann noch die Antwort auf die Frage, die uns alle in Atem hält: Kann man Chili bei der Aufzucht noch schärfer machen?
Ein kurzer Schwenk auf den botanischen Hintergrund: Tomaten, Paprika und Chili gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Tomaten sind eine eigene Pflanzenart (Lycopersicum esculentum), Paprika und Chili hingegen stammen von der gleichen Art (Capsicum subpecies) ab. Das bedeutet, dass sich Paprika und Chili nur in ihren Sorten unterscheiden, in Anbau und Pflege aber die gleichen Bedürfnisse haben.
1. Selbst angebaute Tomaten, Paprika & Chili bilden als kleine Pflänzchen lange, dünne Treibe und sind sehr blass. Warum?
Der Grund ist Lichtmangel. Auf der Fensterbank angezogene Pflänzchen bekommen nur von einer Seite Licht und neigen sich natürlich zur Sonne. Das Licht ist im frühen Frühling noch zu schwach. Deshalb strecken sich die jungen Pflanzen, um mehr Licht zu bekommen. Dabei werden die Stängel lange und instabil und fallen leicht um. Lichtbedingungen im Wintergarten oder am Dachboden mit großen Dachflächenfenstern sind ideal. Alternative ist, mit vorgezogenen Jungpflanzen aus der Gärtnerei einsteigen.
2. Wann werden die Jungpflanzen ins Freie gesetzt?
Nicht vor den Eisheiligen! Ein wichtiges Datum für jeden Gärtner: Mitte Mai. Auch wenn es vorher schon verführerisch warm und sonnig war – während dieser Maitage friert es in den Nächten meistens. Heißer, aber gestrenger Expertentipp: Erst nach dem 15. Mai dürfen Tomaten, Paprika und Chili an die Frischluft!
3. Soll man in Töpfe setzen oder doch direkt in die Erde?
Ideal: In Töpfe oder – noch besser – in große Tröge. Der Vorteil liegt darin, dass die Erde in Trögen wärmer ist, als die Erde des gewachsenen Bodens. Optimal sind Tröge aus Holz. Diese speichern – im Gegensatz zu Stein- oder Metalltrögen – die Wärme tagsüber und geben sie nachts langsamer ab.
4. Tomaten bekommen oft braune Flecken auf den Blättern und dann auf den Früchten. Was ist das?
Hier handelt es sich um eine weit verbreitete Krankheit, die sogenannte Braunfäule. Es ist eine Pilzkrankheit, deren Sporen bei Regen auf Blätter und Früchte gespült werden und so die Pflanze infizieren. Die einzige Möglichkeit, seine Pflanzen vor dieser gefährlichen Krankheit zu schützen, ist ein Dach oder eine Tomatenhaube.
5. Wie gießt man richtig?
Am besten in der Früh, damit das Wasser tagsüber abtrocknen kann. Am Abend gegossen, werden die Blätter anfälliger gegen die Infektion von Pilzen. Außerdem locken nasse Böden Schnecken an. Niemals direkt auf die Pflanzen, sondern im Wurzelbereich gießen!
6. Anbinden oder nicht?
Eine fast schon philosophische Frage, wie Doris Kampas schmunzelnd anmerkt: Nach ihrer Erfahrung ist es einfacher, einen Überblick im Gemüsebeet zu bewahren, wenn Tomaten, Paprika und Co. eine Stützvorrichtung haben und an dieser immer wieder nach oben angebunden werden. Wenn man sich fürs Nicht-Anbinden entscheidet, sollt der Boden sehr gut mit Stroh oder Elefantengras gemulcht sein.
7. Wie viel Platz brauchen die Pflanzen?
Zu geringer Abstand zwischen den Pflanzen ist der Kardinalsfehler im Gemüsebeet! Paprika und Chili brauchen zumindest 40 x 40 cm Abstand, Tomaten sogar 60 x 60 cm zwischen den Pflanzen. Bei zu wenig Abstand entwickeln sich die Pflanzen schlecht, behindern sich im Wachstum und nehmen sich gegenseitig Wasser und Nährstoffe weg.
Chili im Essen: Ernährungs-Expertin Fensl über die scharfe Schote.
Manche mögen’s heiß – und feurig! Meine liebe Freundin, die Ernährungsexpertin Margit Fensl, mischt immer wieder Chili in ihren selbst gemixten Smoothie. Denn Chili zählt zu den Heilpflanzen und wird gepriesen als „Superfood“. In diese Kategorie der besonderen Lebensmittel schafft es nur, wer mit hohen Werten an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen glänzt. Und das tut Chili: Neben Vitamin A, B und C, Kalium und Kalzium, beinhaltet Chili das scharfe Capsaicin mit antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten. Schützt die Magenschleimhaut, fördert Speichelfluss, Gallentätigkeit, Verdauung und Kreislauf. Good news für Fitness und Figur: Chili erhöht sogar die Kalorienverbrennung und senkt den Appetit.Der nächste Smoothie brennt bestimmt! 😉
Sehr schöne Seite mit tollen Bildern und Texten. Gartel Tipp:Topp. Daumen hoch!
Das freut mich sehr! Vielen Dank, lieber Drache! ❤