Schmetterlinge am Heliotropium
Falls es den paradiesischen Garten Eden tatsächlich gab, dann muss er wohl so ähnlich beschaffen gewesen sein wie der von Frau O. Die gute Nachricht: Keine Schlangen, keine Versuchung und schon gar keine Vertreibung. Ich habe es einfach nur genossen, diesen wunderbaren wilden, höchstens da und dort gezähmten Garten an einem sonnigen Vormittag zu besuchen.
Frau O (neben M mit ihrem herrlichen goldener-Schnittgarten, auch eine Freundin meiner floralen Schwiegermutter) rief mich vor kurzem an, um mich auf einen fotografischen Rundgang in ihrem Botanik-Paradies einzuladen.
Und so wie es bei den Menschen oft nicht anders ist, ließ dieser Garten in seinen Zügen und seiner Charakteristik erahnen, wie überaus hübsch er in jungen Jahren gewesen sein muss – und wie weise, gereift und schön ihn nun das hohe Alter werden ließ. Ich habe übrigens den respektvollen Verdacht, Frau O und ihr Garten sind sich da gar nicht unähnlich…
Jahrzehnte alte Pfingstrosen als Strauch und Busch in blassem Gelb, sattem Pink und dem zartesten Rosé der Welt dirigieren die Optik. Eingebettet zwischen stattlichen Azaleen und Rhododendren, leuchten die üppigen Blütenköpfe der Pfingstrosen, zwischen großzügigen Beeten mit Taglilien, Schneerosen, Hasenglöckchen, blühendem Allium, englischen Rosen, Euphorbien und Schwertlilien, Funkien und Herzerlstöcken. Und dutzende noch geschlossene Knospen strecken sich in Reih und Glied nach oben – wie Musterschüler, die der Sonne besonders genau zuhören wollen. In den nächsten Wochen verwandelt sich der Schauplatz wohl in ein blühendes Orchester, Frau O und ihre erlesene Schar an Gartenkennerinnen als gespanntes Publikum.
Wie sehr meine Gartengastgeberin mit vielfältigem Wissen ganz und gar in ihrem Element der Botanik aufgeht, bewies, als sie mich verzückt auf einen Schmetterling aufmerksam machte, der sich weit von uns entfernt auf einer der unüberschaubar vielen Blüten in einem der weitläufigen Blumenbeete niederließ: „Schauen Sie, ein Schmetterling!“ Ich konnte den Falter nicht sofort ausnehmen, worauf Frau O mit der denkbarsten Selbstverständlichkeit präzisierte: „Na da, auf dem Heliotropium!“
Und jetzt Hand aufs Herz – wer von Euch hätte nun den Schmetterling auf Anhieb entdeckt? Heliotropium ist übrigens auch als Vanilleblume bekannt. Foto wird nachgereicht.
(Lamprocapnos spectabilis)
(Lamprocapnos spectabilis)
also dieses paradiesgärtlein ist so recht nach meinem geschmack ! so wunderschöne pflanzen und blumen und wenn man sich alles vergrößert, kann man auch die kleine ameise auf den päonien sehen. und jede blume kann sich entfalten, ohne begrenzung und doch wieder geordnet ! ich dachte nicht, daß es doch so viele gärten, so wild und so schön gibt, wunderhübsch ! und einer noch schöner als der andere. und jeden morgen, wenn ich mit meinem mann im Wintergarten frühstücke und mein paradiesgärtlein vor mir habe, freue ich mich bestimmt genau so, wie frau 0 !