Family Affair Garden
Das ist heute ein klassischer glückshormontherapeutischer Blogpost. Ich schreibe gegen den Frühling an, der seit Wochen zickig, unfair und desaströs ständig seinen Vertrag bricht. Es regnet Schnürl. Seit Tagen. Und das nicht einmal in Salzburg, wo er eigentlich hingehört, sondern in Wien.
So bleibt mir statt Realgarteln noch immer die Erinnerung an den überbordenden Frühlingsgarten meiner Eltern, die ich vor 2 Wochen in Salzburg besucht habe. Der Schnürlregen war ausgeladen und überließ zwischen einzelnen Schauern ausnahmsweise der Sonne den Hauptauftritt. Herzerlstock in quietschig rosa Pracht, das Blütenmeer der Azaleen in Missoni-Farben, Pfingstrosen, aufgeputzt in ihrer Üppigkeit wie die Pfingstochsen, und das bunte Durcheinander der aufgeregten kleinen Akeleien waren Ziel meiner Begierde. Fürs Fliederfladern war ich schon zu spät. Ein paar Töpfe mit allerlei Tomaten, Paprika und Chili stehen bereit. Der elterliche Garten beginnt zu dieser Zeit, seine Rolle des kräftig saftigen grünen Dschungels einzustudieren.
Das liebgewonnene Ritual gleich zu meiner Ankunft, noch bevor die Koffer ausgepackt sind: Eine Gartenrunde mit meiner Mama, die mir alle ihre Schätze enthusiastisch präsentiert. Und ich wiederum erzähle ihr von meinem Gartelstatus. So schwärmen wir uns stolz gegenseitig vor wie die reinsten Eislaufmütter von ihren begabten Kindern. Mein Vater kommt ins Spiel, sobald es um den Kompost, den Rasen und den Bio-Teich geht. Männersache quasi. Die Kompetenzteilung hat sich irgendwann einmal eingeschlichen und als brauchbar erwiesen.
Und voilà. Schon schwelge ich trotz Siebentageregenwetters wieder in sonnigen Gedanken und der Hoffnung auf besseres Wetter und überhaupt. Glückshormontherapie erfolgreich abgeschlossen. Verdrängung gelungen. Und Freud dreht sich gerade im Grab um.
es freut mich immer mehr, daß zusehends solche gärten an beliebtheit und begeisterung zunehmen, die alle unter dem übertitel „geordnetes chaos“ fallen. umsomehr als vor jahren eine freundin, die halt sehr penibel ist, sagte :“der garten sieht ja aus wie kraut und rüben“ ! heute ist es fast wie ein kompliment und ich könnte überhaupt keinen anderen garten haben, so wie er ist und jedes jahr neu wird, hab ich meine größte freude daran !
Genauso ist es! Es lebe „Kraut & Rüben“!!!
Kraut habe ich nicht. Rüben schon. Rote 😉