Es muss nicht immer englisch sein: Fitness-Tipps für den Rasen
Männer stehen auf superkalifragilistischexpialigorischen Tiptop-Rasen – makellos und unkrautfrei, so wie es uns der sprichwörtlich Englische vorzeigt. Vorurteil? Mitnichten. Die Bio-Gartenexpertin meines Vertrauens, Doris Kampas, spricht aus Erfahrung: So beobachtet sie immer wieder, dass unter ihren Gartengestaltungs-Kunden vorwiegend Männer von tadellosem gepflegten Rasen träumen. Dabei sind ihnen oft alle (Gegen-)Mittel recht – chemisch-synthetisches Giftzeugs inklusive, Hauptsache das Unkraut ist schachmatt. Frauen hingegen – so die Wahrnehmung von Doris Kampas – sind eher bereit, auf die Chemiekeule zu verzichten, sobald Klee oder Moos im stolzen Rasen ihr Unwesen treiben und mehr an die Natur im Garten zu denken.
Denn Hand aufs Herz: Ein klassischer Rasen ist eine Monokultur, die nur aus Grassorten besteht und ökologisch wertlos ist. Doris Kampas rät deshalb, als Ausgleich ein Stück Naturrasen oder eine Blumenwiese als Nahrungsquelle für Insekten einzuplanen. Für alle, die ihren Rasen chemiefrei und umweltfreundlich aus dem Ei pellen wollen, hat die Bio-Gartenexpertin folgende Tipps und Regeln:
3 Profi-Pflegetipps für den Rasen:
Mit ein paar gekonnten Pflegemaßnahmen und einigen Rasen-Regeln á la Doris Kampas wird das Gras im Rasen gestärkt und Unkräuter werden verdrängt. Und sollte das eine oder andere Blümchen oder Kraut stehen bleiben, freuen sich die Bienen und andere nützliche Insekten daran.
1. Vertikutieren: 1 x jährlich – im Frühjahr – sollte der Rasen vertikutiert werden. Damit werden Wurzelfilz und Unkräuter beseitigt. Das Gras wird durchlüftet und wächst stärker nach.
2. Düngen: Rasen verliert durch das Mähen regelmäßig Nährstoffe. Daher ist es notwendig ihn wieder mit einem Dünger zu füttern. Immer organischen Dünger verwenden! Der aktiviert das Bodenleben.
3. Bewässern: Um wirklich gut zu gedeihen, benötigt der Rasen eine regelmäßige Wasserversorgung. Sollte die Neuanlage des Rasens geplant sein, wählt man am besten eine Unterflurbewässerung – eine wassersparende Lösung, verursacht keine Arbeit und stört nicht durch herumliegende Schläuche.
6 goldene Rasen-Regeln:
1. Gesunder Boden – gesunder Rasen
Rasenprobleme wie Moos, schlechtes Wachstum, Unkräuter haben ihre Ursache in einem schlechten Boden. Das können Verdichtungen sein, ein unausgewogenes Nährstoffverhältnis oder mangelndes Bodenleben. Wer die Ursachen behebt, freut sich schon bald über eine wesentliche Verbesserung von schlechten Rasenflächen.
2. Starkes Gras verdrängt Unkraut
Die einen freuen sich über Löwenzahn und Veilchen. Die anderen bestehen auf pures Gras auf ihrer Rasenfläche. In diesem Fall ist Handlungsbedarf gegen Unkraut. Dabei gilt: Je stärker das Gras gefördert wird, desto mehr kann es das Unkraut verdrängen. Wie das geht, steht oben in den 3 Profi-Pflegetipps!
3. Ursachen für Unkraut deuten
Jedes Unkraut im Rasen ist ein Anzeiger für das Problem: Zu viel Klee weißt auf Stickstoffmangel, Moos auf Feuchtigkeit, Pilze auf Übersäuerung. Deshalb ist es wichtig, von vornherein an den Standort angepasste Rasenmischungen zu wählen (Schattenrasen, Sonnenrasen, Spielrasen…).
4. Chemie und Kunstdünger zerstören den Boden
Alle chemischen Mittel führen zu einer Verkargung und Zerstörung der Bodenlebewesen. Tiere, die für eine ausgewogene Nährstoffnachlieferung aus dem Boden zuständig sind, werden vernichtet. Das erfordert eine erhöhte künstliche Düngung und es entstehen mehr Krankheiten und Schädlinge, weil ihnen die natürlichen Gegenspieler fehlen. Was wieder zum Einsatz von weiteren Spritzmittel führt.
5. Biologische Rasendüngung wirkt Wunder
Guter organischer Rasendünger enthält für den Rasen notwendige Nährstoffe und Mikroorganismen, die den Boden beleben. Humus vom eigenen Kompost aktiviert den Rasen ebenso. Und spezielle Mulchmäher lassen klein geschnittenes Gras direkt auf der Fläche liegen – Nährstoffe dringen wieder in den Boden, die mit dem Mähen entnommen werden.
6. Jedem Rasen das Seine
Die meiste Pflege braucht der englische, unkrautfreie Rasen. Ein Naturrasen (ohne chemisch-synthetische Spritzmittel, ohne mineralischen Dünger) kommt mit Mähen, Düngen, Vertikutieren und Gießen aus. Und bei der Blumenwiese reicht gelegentliches Gießen und 1-2 mal Mähen pro Jahr.
mein rasen ist garantiert kein „englischer“ !
aber er ist sowas von grün und mit ganz viel „unkraut“ durchzogen, denn weder mein mann noch ich bestehen auf einem solchen „makellosen grashälmchen rasen“ !
und von bissl weiter weg, sieht man gar nix vom unkraut , sollte es schon wen stören, was mir aber auch wurscht wäre !
also wenn man einen relativ großen, arbeitsintensiven garten hat, hab ich eigentlich keine lust, mich auf jedes unkräutlein zu stürzen um es zu vernichten !
und von zeit zu zeit bekommt er komposterde aufgestreut und so ist er sehr zufrieden.
und alle anderen aufwendigen arbeiten spar ich mir !