Blumen, Kitsch & Liebesnot: Valentinstag für Fortgeschrittene
US-amerikanisch hysterische Szenen nach Unterlassung der Valentinstags-Pflichten sind in unseren Breiten – Amor sei’s gepriesen – nicht zu beobachten. Wer also am Ende des viel gerühmten, oft zitierten und jährlich zelebrierten Valentinstags am 14. Februar weder mit duftendem Blumenbouquet noch mit heißem Loveletter von seiner/seinem (erhofften) Liebsten beglückt wurde, wird in Österreich meines Wissens nach nicht verzweifeln. Der verordnete Tag der Liebe soll sogar an so Manchen spur- bzw. blumenlos vorüberziehen.
Gut so. Denn erstens halte ich die gängigen Valentin-Bouquetklassiker aus der floralen Convenience-Retorte, in denen die Symbolkraft des Herzens und Kuscheltiere in Miniaturform strapaziert werden, für überbewertet. Sie fallen zu 80% schlicht und einfach unter die Kategorie Kitsch, die es den Schenkenden nur allzu leichtmachen, ihre Portion Zuneigung streichelweich unaufwendig abzuliefern (außerdem sehen sie oft aus wie diese Frisuren, wo zu viel Haarspray benutzt wurde).
Zweitens sind Liebesbeweise auf kollektive Bestellung langweilig. Es ist so ähnlich wie beim Muttertag.
Und drittens ist ein Tag im Jahr, an dem Blumen und Liebe nach Vorschrift geschenkt werden, definitiv zu wenig. Deshalb meine kühne Forderung: Macht die restlichen 364 Tage zu Euren persönlichen Valentinstagen! Mit einem Überschwall an Frühlingsblumen im Frühling, Sommerblumen im Sommer, Herbstblumen im Herbst und Eisblumen im Winter. Überschüttet Eure Liebsten mit blühenden Blumensträußen aus hochwertigen Blumenläden, mit selbst gepflückten Wiesenblumen, üppigen Kräutertöpfen und fröhlichen Blumenkränzen.
Dazu ein 4-Zeiler ohne Herzsymbolik, aber mit viel Herz.
Und dann schreit es heraus: Happy Valentine’s Year!
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