gartelings wilder Efeu: Die hängenden Gärten von Speising
Der Efeu is a Hund. Hedera helix – einmal gepflanzt, wuchert er, schlängelt sich hoch, verbreitet sich in alle Ritzen, überzieht den entlegensten Winkel, bedeckt, verhüllt, kriecht hoch, hängt herab, hakt sich ein, krallt sich fest, wird immer größer und mächtiger und übernimmt am Ende die Weltherrschaft über den Garten.
Diesen Absolutismus habe ich am Anfang, als mein Garten und ich gehen lernten, unterschätzt. Deshalb pflanzte ich vor mehr als 15 Jahren Efeu, als gäb’s kein Morgen und wusste dabei nicht, dass er irgendwann den gesamten Garten im (Würge-)Griff haben würde. Inklusive der elenden Silbertannen, die ich eh gar nicht mag und für die ich als verfluchtes nadelrieselndes Erbe damals beim Kauf von Haus und Garten die Verantwortung übernahm (wie wir uns arrangiert haben, im Lauf des Zusammenlebens, erzählt der Artikel „Wie mein Garten und ich uns eroberten“).
Efeu am Haus – hütet Euch, ihn hochwachsen zu lassen!, im Beet, an den Bäumen – hütet Euch, ihn hochwachsen zu lassen!, am Gartenzaun. Und trotz aller Dominanz des giftigen (!) Araliengewächses, liebe ich es leidenschaftlich. Aus armdicken Sprossachsen sprießen ständig neue Verästelungen, tausende Blätter schichten sich wie smaragdgrüne, fünflappige Schuppen übereinander und wuchern um die besten Sonnenplätze.
Efeu am Gartenzaun, noch dazu unterstützt von wildem Wein, ist eine Herausforderung für sich. Die beiden sind wie zwei besonders wilde Kerle, die sich gegen die Hausbesitzer verschworen haben, das Gebiet überwuchern und es erobern, sobald man sich einmal umgedreht hat. Um die vollkommene Hausbesetzung durch das wuchsfreudige Duo zu verhindern, rücke ich regelmäßig aus und stutze die hängenden Gärten von Speising zurecht. Und doch kann mir jeder ordnungsgemäß perfekter Gartenzaun gestohlen bleiben – ich steh auf meinen billigen Maschendrahtzaun, gestärkt durch dicke burgenländische Schilfmatten und begrünt von Efeu und wildem – sehr wildem Wein. Begrünt? Wohl eher überwältigt.
Aber trotz aller Mühe, die er mir und meinem Garten macht, möchte ich ihn nicht missen. Außerdem ist Efeu unerlässlich, wenn es um die schönsten Blumensträuße geht. Und weil Efeu bis zu 450 Jahre alt werden kann, ist dafür in nächster Zeit reichlich gesorgt. Eigentlich ein hübscher Gedanke, dass in 20 Generationen noch immer genug Efeu von der Ururururururururururururomi für ein Sträußerl da sein wird.
ich stehe mit efeu auf kriegsfuß ! ja sicher ist er wunderbar grün und wenn er. blüht auch sehr schön, ABER er hört einfach nicht auf zu wachsen.
vor -zig jahren hat meine tochter efeu an allen enden des hauses efeu gepflanzt, sie dachte, eine größere freude kann sie uns nicht machen !
mittlerweile ist die front unseres hauses dick mit efeu verwachsen, die fenster und einfach alles wird überwuchert, Vögel hausen in ihm, ziehen ihre jungen darin groß und finden sicher genug insekten.
also um dieses dckicht zu schneiden, brauchts bereits hohe leitern und fachkräfte.
na ja, es sieht wirklich nicht häßlich aus, aber mir wird angst und bang, wie das in 400 jahren sein sein wird, auch wenn generationen noch ihre blumensträuße damit verschönern können, vielleicht wird er sogar unter naturschutz gestellt, als der älteste efeu von elsbethen. !
ich werds ja nimmer erleben, aber bitte, es war ja gut gemeint !
Ja, man kann sagen, ich habe mich bei Euch verewigt. Und das für die nächsten 410 Jahre.
ah, dass mit dem Blumenstrauß ist eine gute Idee!! Wir haben Efeu auch vor (eh nur) 11 Jahren gepflanzt, als Bodendecker…. Der Boden war schnell bedeckt… und nicht nur er ;-). Mein Mann dezimiert ihn jetzt laufend, aber an der Mauer sieht er wunderschön aus. Danke Ulli für ALLE deine praktischen Tipps!!
Liebe Grüße, Giovanna
So schön Efeu auch sein mag – man sollte damit sehr vorsichtig sein. Wir haben selbst vor Jahren viele Flächen damit Bepflanzt und hatten lasst das Wachstum zu beschränken. Dem Zeug scheint es egal zu ein, ob Baum oder Hauswand -> alles wird eingenommen. Klar als Bodendecker schick, aber man sollte die Arbeit die mit Efeu verbunden ist, nicht vergessen.
Aus heutiger Sicht, würden wir es wahrscheinlich nicht wieder pflanze, bzw. nicht in der Menge. Aber wie sagt man so schön, hinterher ist man immer schlauer.
Viele Grüße
Gunda