Meister der Artenvielfalt: Der Naturgarten
Bereit für den kleinen Naturgarten-Test vorweg? 1. Bestehe ich auf einen makellosen englischen Rasen? 2. Um Läuse zu vertreiben, zücke ich die Giftspritze? 3. Kunstdünger gehört zu meinem Gartenequipment? – Wer alle 3 Fragen mit einem aufrichtigen Ja beantwortet, ist weit von einem Naturgarten entfernt. Denn in der nachhaltigen Gartenvariante mit Gehölzen, Wildstrauchhecken, vielfältigen Stauden und Blumen geht es – wer errät es nicht – um die Natur und ihren gesunden, eigenständigen Kreislauf. Und damit die heimischen Tierarten wie Schmetterlinge, Kröten, Igel, Vögel, Käfer, Bienen und viele andere Krabbel- und Kriechtiere was davon haben, sollten es so viele heimische Pflanzenarten wie möglich sein.
Naturgärtner sind Helden!
Wer sich für einen Naturgarten entscheidet, hält den biologischen Kreislauf in Schwung: Nützlinge vermehren sich in einem chemiefreien Garten und fressen die Schädlinge – Marienkäfer und Florfliegen vernichten beispielsweise Blattläuse, Igel fressen Nacktschnecken. Natürliche Dünger wie Mulch oder Brennnesselsud halten das Bodenlebewesen gesund. Die Artenvielfalt darf aufblühen, damit finden nützliche Insekten ausreichend Nahrung und der Kreis schließt sich.
Ein intakter Naturgarten ist auf den ersten Blick – für Menschen ebenso wie für die Nützlingstierwelt – zu erkennen an bunten Blumenwiesen, vielfältigen Staudenbeeten, lebendigen Gartenteichen, blühenden Strauchhecken und Insektenhotels. Bauen.de listet übersichtlich die wichtigsten Maßnahmen zum Naturgarten auf: Bedingungen für Blumenwiesen, Anleitungen für das Anlegen von Totholzstapeln oder Trockenmauern und für den Bau von Nistkästen, Gartentipps für den Kompost und vieles mehr.
Naturgärtner dürfen manchmal ein wenig faul sein
Der Naturgarten lebt seine Wuchskraft aus, die Pflanzen können nach ihren Bedürfnissen gedeihen und der Rasen teilt sich den Platz mit „wilden Ecken“, in denen sich Wildkräuter und Brennnesseln wohlfühlen. Menschen, die in einem derart naturnahen Garten als Besitzer „zu Gast“ sind, schätzen den geringeren Aufwand, den ein Naturgarten einfordert. Denn Sträucher wie Schlehen oder Kornelkirschen, die als lebender Zaun wachsen, brauchen nur alle paar Jahre einen Rückschritt. Frei nach dem Naturgarten-Motto: Holler statt Thuje!
Auch der allwöchentliche Zwang des Rasenmähens entfällt, denn im Naturgarten darf es schon mal ein bisserl wuchern und wild hergehen. Das Laub darf liegenbleiben – damit ist der Boden geschützt, bekommt Nährstoffe und Insekten und Kleinlebewesen finden Unterschlupf. Schwertlilien, Schilf und Sumpfdotterblumen einmal im Bioteich angelegt vermehren sich von selbst und sorgen für das biologische Gleichgewicht im Wasser, in dem die Teichfauna- und Flora herzhaft gedeiht. Mit einem Wort: Naturgärtner haben weniger Arbeit, denn sie lassen meistens wachsen, was wächst und greifen nur zurückhaltend ein in die natürlichen Vorgänge.
Die wichtigsten Regeln für den Naturgarten:
• Keine chemisch-synthetischen Spritzmittel und künstlichen Dünger einsetzen.
• Artenvielfalt unterstützen – die Nahrung für die Nützlinge.
• Nützlinge fördern, damit sie die Schädlinge vertilgen.
• Ein gesunder Boden ist das Maß jeden Naturgartens.
• Mischkulturen anlegen: Pflanzenmix für Blumen und Gemüsegarten.
• Natürliche Dünger stärken Boden und Pflanzen (Brennesselsud, Mulchen).
• Aus Liebe zu Nützlingen die Liebe zu Unkraut entdecken!
naturgärten haben wohl meistens eine größe, die über ein kleines garterl hinausgeht, wo es einfach nicht anders geht, als alles schön ordentlich zamzuhalten ! und andererseits werden größere gärten mit der zeit ganz automatisch naturgärten ! denn unter den sträuchern, den rhododendren, den azaleen schleichen sich jedes jahr die gleichen und leider genug neue unkraut sorten ein! und sie wuchern so lange, bis einem die geduld aus geht . und ein grüner teppich sich breit macht. na gut, die kleinen käfer, jede menge insekten und würmlein sind bewohner meines gartens. und unter jedem m2 meiner wiese hausen die ameisen ! wiewohl es mir schon recht ist, wenn dieser rasen regelmäßig gemäht wird, sind sicher nur 40 % gras, der andere teil irgendwelche grünen pflanzen, und ist mir 1000 mal lieber als ein fußballrasen, weil,sowas zu d m ganzen rundherum eh nicht passen würde !
p.s. das eldorado eines naturgartens ist unser biologische schwimmteich ! da darf neben schilf, das ja zur klärung des teiches unbedingt notwendig ist, einfach alles wachsen ! meine geliebten dotterblumen, die mit ihrem sonnengelb jeden frühling den teich schmücken, farne, die schon ins wasser hängen,dahinter verstecken sich 6 kleine goldfische, alles an den randzonen des teiches. was da in dem durcheinander von pflanzen so alles kreucht und fleucht, würd ich gerne wissen. ja die libellen lassen sich sehen und huschen hin und her, ihr kurzes leben den einen sommer lang, ausnützend ! und da brauchts kein gift und gar nix, natur pur !
Wie sehr ich deine Ergänzungen und Überlegungen mag, liebe Heide. Mit jedem Satz spüre ich deine Liebe zum Garten… Schön ist das. Danke dafür.
Liebe Ulli,
habe deinen Test nach besten Wissen und Gewissen absolviert…Naturgarten!
Zwischendurch kann es aber schon vorkommen, dass ich beginne, wie wild zu mähen, zu trimmen, zu stutzen, um wenigstens für ein paar Tage auf ein sattes „Green“ blicken zu können. Dann nimmt die Natur ohnedies wieder ihren Lauf …:)
Liebe Grüße aus einem wilden Naturgarten
Dani
Liebe Dani, ich denke, genau diesen Rhythmus mag der Naturgarten…
Wuchern lassen und dann wieder ordnen.
Viel Freude dabei!
Sehr interessant!