Rettet die Stiefmütterchen!
Wir kennen das: Einmal in der Schublade, immer drin. Da geht es den Stiefmütterchen nicht anders. Eigentlich durch und durch fröhlich kecke Blumen, bunt und unkapriziös, raffiniert in den Farbkombinationen, wunderschöne Violettnuancen. Und doch hat es sich irgendwann einmal eingepflanzt, dass die Spezies vorwiegend auf Gräbern gedeiht. Schließlich gilt das Stiefmütterchen als „Blume des Gedenkens“.
Deshalb vielleicht ihr leicht verstaubtes, in jedem Fall aber todernstes Image? Entweder eingepfercht in gnadenlosen Friedhofs-Rabatten oder verbannt in staubigen Quotenbeeten von Kreisverkehr-Anlagen. Ihre Chance auf mondäne Lässigkeit hatten sie also nie, die Stiefmütterchen.
Ich finde, höchste Zeit, sie zu rehabilitieren! Geben wir der Viola einen neuen Rahmen! Setzen wir sie hemmungslos in großzügigen Gruppen in Töpfe oder gruppieren sie zwischen hochwachsenden Blumen ins Beet. Am liebsten mag ich die Mini-Stiefmütterchen, eine Kreuzung zwischen Gartenstiefmütterchen und Hornveilchen.
Stiefmütterchen mögen’s sonnig und feucht. Dann blühen die frechen, kunterbunten Blüten den ganzen Sommer von März bis November. Und bei so viel Lebensfreude können wir dann auch ruhig den ehrwürdigen Chrysanthemen den ersten Platz als klassische Friedhofsblume überlassen…
Hinterlassen Sie einen Kommentar
Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?Feel free to contribute!