Schnee von gestern oder die ewige Sehnsucht nach weißen Weihnachten
Das mit dem Schneewünschen hat jetzt ein Ende. Nach ich weiß nicht wie vielen vergangenen Wintern, in denen ich weiße Weihnachten herbeigesehnt habe, sehe ich endgültig schwarz für Adventromantik mit gefrorenem Niederschlag. Die Enttäuschung nach dieser Vernunftsentscheidung ist nicht so groß, wenn man dann doch über grünbraun matschige Wiesen spaziert und so tut, als stapfte man durch tiefen Schnee.
Vielleicht – nein, ganz bestimmt! – hat es wieder einmal mit Kindheitserinnerungen zu tun, die mir trotzig das Verständnis verwehren für die bodenlos schneelose jährlich gleiche Situation. Rodelpartien am Mönchsberg, Eislaufen am Leopoldskroner Weiher, Skifahren am Hausberg meiner Großeltern (mit regelmäßig gefrorenen Zehen), Schneeballschlachten vor der Schule (mit regelmäßig Tränen danach). Das alles hat sich in mein Gedächtnis… nun ja, eingefroren.
Aber nix da. Es will und will nicht mehr schneien am Jahresende. Keinesfalls zu Weihnachten. Und schon gar nicht davor. Auch nachher schaut’s schlecht aus – kann höchstens sein, dass im März die frühlingsblühenden Sprießlinge von Schnee überrascht werden und not amused sind. Und das passt uns ja dann auch wieder nicht. Und wie sollen all die Knospen erst damit umgehen, wenn sie von den Kapriolen in die Irre geführt werden und vom Klimawechsel heißkalt kriegen?
Irgendwie ist alles durcheinander. Andererseits hat Frank Sinatra schon vor 60 Jahren von „white christmas“ geträumt. Wer weiß, vielleicht bilden wir uns das mit dem Schnee zum heiligen Abend überhaupt nur ein – und es hat ihn gar nie gegeben. – Bullshit, ich weiß. Aber mit diesem Gedanken lässt sich die beharrliche Schneelosigkeit zu Weihnachten irgendwie besser ertragen, stimmt’s?
in der kindheit waren weiße weihnachten etwas selbstversändliches !
und das will man eigentlich immer so haben, diese schneepracht, die heimeligen schneeflocken, wo man so gut wie jeden winter auf dem mönchsberg (salzburg) rodeln und skifahrn konnte, auf der „gigerwiesen“ und wie diese kleinen hügel so hießen. und jede weihnachtsferien fuhren wir per bahn in den oberpinzgau zur großmutter und tante. ja, dort war schnee im überfluß.
und das soll plötzlich anders sein, von schnee, höchstens auf den bergen, weit und breit keine spur mehr. für die kinder schon eine herbe enttäuschung, wenn sie warten, einen schneemann zu bauen und im schnee herumzustapfen!
aber von jahr zu jahr, man wird ja älter, ertapp ich mich dabei, daß mir schnee in der stadt und beim autofahren so gut wir gar nicht abgeht. ich genieße den anblick der weißen berge im Sonnenlicht und durch die schneekanonen kann man ja so gut wie überall skifahren.
aber wie zum hohn schneit es seit 2 Stunden und der schnee hat schon alles weiß zugedeckt !
also die hoffnung lebt, daß es doch weiße weihnachten geben wird !
Liebe Ulli,
ich träume auch regelmäßig von weißen Weihnachten und werde ebenso regelmäßig enttäuscht. Aber ich habe mich noch nicht damit abgefunden und bis es soweit ist bleibt mir auch nichts anderes als in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.
Die Bilder sind geradezu zauberhaft.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
gemeinsam sind wir stark gegen den schneelosen Winter! 🙂
Und dass dir meine Bilder so gut gefallen, finde ich wunderbar! Danke dir!
Ja das kann ich echt verstehen, habe auch Sehnsucht.
Liebe Laura, ich weiß nicht, wo du zuhause bist – jedenfalls bis nach Wien hat der Schnee noch immer nicht gefunden. Dafür habe ich mir eine extra Portion Winterwonderlandfeeling unlängst in Salzburg geholt – herrlich!