Wartezimmer zum Frühling
Der Frühling ist dieses Jahr eine grausame Diva. Zumindest in Wien hält er mich hin wie ein Kind, das nicht und nicht ins leuchtend üppig dekorierte Geburtstagszimmer darf. Ungeduldig und abwechselnd grantig bis verzweifelt ziehe ich meine Runden vor der Tür zum Paradies.
Aber Wien und sein Tiefdruck sind gnadenlos. Von November bis März darben wir in Nebel, Nieselregen und Kälte, während es sich andere in ihren sonnig westlichen Bundesländer-Gärten schon längst gemütlich machen.
Und so kommt es, dass wieder ein Wochenende verstrichen ist – ohne diesen Frühlingszauber, der einem die dunklen Wölkchen und Wolken aus der Seele fegt. Klamm und düster und nebelig verstreicht mein aktueller Sonntag mit seinem Ausweichprogramm im „Haus des Meeres“. Kein Garteling. Stattdessen dränge ich mich mit Hunderten anderer frühlingshungriger Eltern und Kindern vor Hammerhai- und Tigerpython-Glasscheibe.
Ich will jetzt Frühling! Der soll mich gefälligst reinlassen in seine helle Blütenstube, soll mir seine warme Hand reichen, mich auf die Stirn küssen und sagen: „Da hast du – schöpf‘ aus dem Vollen!“
es ist 2 uhr nachts und ich lese und lese diese wirklich berührenden texte zu den ganz eigenwilligen aufnahmen ! so herzlich über gärten zu schreiben, kann nur jemand, der in einen garten verliebt ist !
die kleinen stiefmütterchen sind zur zeit auch meine lieblinge, zwischen steinen und einem bächlein daneben, blühen diese herzigen farbtupfer um die wette ! ja, wenn man das alles liest, kann man es kaum erwarten, wenn endlich die nächsten sonnentage kommen, um hin- und hersetzen zu können und wieder stundenlang zeit im garten zu verbringen !