Winterspiele
Lassen wir uns nicht aufs Kreuz legen von den kleinen grünen Verführungen, die schon da und dort angeboten werden – knackig pralle Hyazinthenzwiebel, die gierig darauf warten, ihre Fühler auszustrecken. Oder die hinreißenden Tulpen als verfrühte Frühlingsboten. Freundinnen und Freunde der Gartengrabung, ein wenig Geduld ist noch angesagt. Die Winterrunde ist noch nicht zu Ende!
Deshalb halte ich meine Vorfreude noch unter der (Schnee-)Decke. Auch habe ich mir noch keinen Tagesfresser gebastelt, der mich zum magischen Datum führt, dem 21. März, der herzerfrischend die Gartensaison einläutet. Nur nicht übermütig werden – noch kratze ich gerade einmal das Eis von meiner Windschutzscheibe.
Auch die Kräuter im Zaubergarten meiner Freundin E liegen noch auf Eis, die Gemüse-Hochbeete sind zugedeckt mit weißen flockig gefrorenen Tuchenden und der Lorbeer findet Gnade vor der Kälte unter einer gläsernen Cloche. Nur die winzigen ersten gekeimten Blätter Vogerlsalat treiben es grün unter der schützenden Kuppel.
Das ist wohl der Grund, warum ich Jahreszeiten so liebe: Es liegt immer eine leise Sehnsucht in der Luft – im Winter verzehre ich mich nach dem Frühling, um nahtlos gen Sommer zu schmachten, um nach vollbrachten Hitzewallungen endlich den Herbst zu erwarten, um mich auf den ersten Schnee zu freuen, um mich nach dem Frühling zu verzehren…
Innehalten können – das wäre doch ein großartiger Vorsatz im Neuen Jahr für mich. Und da brauchen vielleicht nicht einmal Jahreszeiten und Garten eine Rolle spielen. Nun, ich lass‘ mich von mir überraschen…
ja die jahreszeiten sind schon was besonderes ! obwohl es mir jedes jahr gleich geht, seit ich nicht mehr ski fahre, daß ich denke, auf den winter verzichten zu können. aber wenn man dann in der weißen pracht herum stapft, die gute luft einatmet und vielleicht das glück hat, daß die sonne scheint, ein stück bergauf fahrt und die ganze winterpracht vor sich hat, hält man den winter gleich wieder besser aus. und eine gartenpause ist eigentlich auch ganz angenehm.
und man sieht ja, daß der frühling nimmer weit ist, hier und da ein leberblümchen, die noch geschlossenen köpfchen der schneeglöckerl, einiges schaut ja schon aus der erde.
und man kann sich schön langsam auf die nacheinander kommenden jahreszeiten einstellen!
jede jahreszeit hat ihren reiz! nimmt man sich die zeit, die eindrücke auf sich einwirken zu lassen, so entdeckt man die pracht die einen dieses naturschauspiel bietet.
ich finde es besonder schön zu sehen, wie sich die natur im winter auf die warme zeit vorbereitet.
toller artikel
gruß michael